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Von TraderFox
08. Januar 2019

Die laufenden Zollgespräche zwischen den USA und China treiben am Dienstag den QIX Deutschland wieder deutlich an. Bis zum Nachmittag klettert der Index dabei um 1,6% auf nunmehr 12.110 Punkte. HUGO BOSS`s ambitionierte 2020er Planzahlen und Porsche-Kooperation treiben die Erholung der Aktie an. Bayer-Tochter Monsanto gewinnt in Indien wichtige Patentklage und verhindert damit den Verlust erheblicher Umsätze.

In der Liste der Tagesgewinner befindet sich heute im Qualitäts-Index die HUGO BOSS-Aktie mit einem Kursplus von 5% auf 57,80 Euro ganz oben. Der Modekonzern hatte zuletzt seinen strategischen Geschäftsplan für die kommenden Jahre bis 2022 vorgestellt. Dieser sieht unter anderem ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von durchschnittlich 5 bis 7% pro Jahr vor. Um dieses Ziel letztlich zu erreichen, plant HUGO BOSS vor allem deutliche Zuwächse im eigenen Onlinegeschäft. Hier rechnet das Unternehmen trotz hoher Konkurrenz immerhin mit einer Vervierfachung der Erlöse. Auch die Steigerung der Flächenproduktivität im eigenen Einzelhandel sowie das Ausschöpfen von Wachstumspotenzialen in Asien sollen dazu beitragen. Dabei rechnet der Damen- und Herrenausstatter gerade im asiatischen Raum weiterhin mit einem jährlichen Umsatzanstieg im zweistelligen Prozentbereich. Auch soll der Umsatzanteil der Region bei HUGO BOSS von derzeit 15% mittelfristig auf 20% klettern. Beim Gewinn wird derweil mit einer Steigerung gerechnet, die sich überproportional zum Umsatz verhält. Zudem soll sich die EBIT-Marge des Unternehmens von gegenwärtig 12,5% auf 15% erhöhen. Positive Impulse dürften hierzu von einer generell verbesserten Rohertragsmarge sowie dem gruppenweiten Programm zur Effizienzsteigerung zu erwarten sein.

Dabei soll auch die neue Kooperation mit dem Sportwagenhersteller Porsche helfen. Denn HUGO BOSS stattet ab der nächsten Saison das Team der Formel E von Porsche aus und wird offizieller Bekleidungspartner für das gesamte Motorsportteam. Für den Vorstand des Modeunternehmens ist die Zusammenarbeit eine Chance, seine neue Strategie zu festigen. Schließlich soll sich die Marke BOSS als hochwertigere Business-Linie durchsetzen und HUGO als junge, deutlich günstigere Linie. Die Strategie muss gelingen, wenn das Management seine Ziele erreichen will, den Konzern wieder nachhaltig profitabler zu machen und auf einen stabilen Wachstumskurs zu bringen.

Ungeachtet der laufenden Umstrukturierung und stärkeren Fokussierung auf das wachsende Online-Geschäft konnte HUGO BOSS in den letzten Jahren seinen Umsatz steigern. Auch wenn das Wachstum in den zurückliegenden 5 Jahren im Schnitt nur bei 3,5% lag, so ist das durchaus positiv zu sehen und zeigt die Qualität des Unternehmens. Dabei arbeitet HUGO BOSS weitgehend profitabel. Das belegt neben der Umsatzmarge von 12% auch die hohe Eigenkapitalrendite von 25%. Zudem ist die Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von zuletzt 53% mehr als solide. Das Management hat seine Aktionäre jedenfalls in den vergangenen Jahren mit einer Dividendenrendite verwöhnt, die meist fast 4% erreichte. Die Aktie entspricht damit wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Bayer-Aktie aus dem Qualitäts-Index legt heute in diesem positiven Umfeld um 2,3% auf aktuell 65,30 Euro zu. Die Konzerntochter der Leverkusener Monsanto hat in Indien einen wichtigen Patentstreit gewonnen, der zudem weitreichende Folgen für die gesamte Industrie haben könnte. Dabei urteilte am Dienstag der Oberste Gerichtshof des Landes, dass die Patente zu genveränderter Baumwolle des Saatgut- und Pflanzenschutzherstellers weiterhin gültig seien. Das Gericht kassierte damit letztlich eine vorangegangene Gerichtsentscheidung, nach der Saatgut, Pflanzen sowie Tiere unter indischem Recht nicht patentiert werden könnten. Ein anderes Gericht müsse nun entscheiden, ob indische Unternehmen einzelne Baumwoll-Patente der Bayer-Tochter verletzt haben, hieß es in der Entscheidung. Immerhin dürfte das Urteil weitreichende Auswirkungen haben, da es das Vertrauen ausländischer Investoren in die Gültigkeit von Patenten stärkt.

Der Bayer-Konzern muss dagegen nicht mehr den Verlust erheblicher Umsätze fürchten, die durch den Wegfall des Patentes gedroht hatten. Dem Urteil waren jahrelange Streitigkeiten zwischen Monsanto sowie indischen Saatgutfirmen vorausgegangen. Dabei hatten mehrere indische Firmen, unter anderem auch ein Lizenzträger von Monsanto, vor Gericht gefordert, das Patent des inzwischen von Bayer übernommenen US-Konzerns aufzuheben. Die Amerikaner hatten daraufhin allerdings Patentklage eingereicht.

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