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Von TraderFox
04. März 2019

Nach der fulminanten Freitagsrally wird der QIX Deutschland am Montag

von den weiteren Annäherungen im US-chinesischen Handelsstreit beflügelt. Dabei steigt der Index letztlich bis zum Nachmittag um 0,5% auf 12.905 Punkte. ProSiebenSat.1 Media rechnet für das letzte Jahr weiterhin mit einem einstelligen Wachstum und kündigt überraschend Aktienrückkäufe an. SAP will seine 2018er Dividende um 7% erhöhen und bekräftigt erneut überdurchschnittliches Cloud-Wachstum.

Zu den größten Tagesgewinnern im Qualitäts-Index hat sich heute mit einem Plus von 1,8% auf 16,65 Euro die ProSiebenSat.1 Media-Aktie entwickelt. Der Münchner Free-TV-Anbieter profitiert damit von den etwas besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen für 2018 des weltgrößten Werbe- und Marketingkonzerns WPP. Dieser hatte am Freitag für das laufende Jahr auch eine Verlangsamung des anhaltenden Umsatzschwunds in Aussicht gestellt. Auch für ProSiebenSat.1 Media war das dritte Quartal mit der durchwachsenen Geschäftsentwicklung wie schon im ersten Halbjahr eher enttäuschend ausgefallen. Da das Schlussquartal des Medienkonzerns für gewöhnlich aber das umsatzstärkste ist, wurde die Umsatzprognose vom Vorstand letztlich dennoch bekräftig. Demnach soll der Umsatzrückgang für das Gesamtjahr nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen. Allerdings wird bei ProSiebenSat.1 Media auch ein um Sondereffekte bereinigtes Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet. Vom Management wurden zudem einmalige Abschreibungen von bis zu 400 Mio. Euro auf US-Programmlizenzen ins Spiel gebracht.



Auch hat das Unternehmen angekündigt, in den kommenden 5 Jahren den Umsatz von derzeit 4 Mrd. auf 6 Mrd. Euro steigern zu wollen. Die Konzernführung will hierbei insbesondere den Anteil der Umsätze aus dem Digitalgeschäft der NuCom-Sparte von 30% auf 50% erhöhen. ProSiebenSat.1 Media plant daher vor allem in lokale Programminhalte, den Ausbau der digitalen Plattformen sowie in die Monetarisierung der Reichweite zu investieren. Um diese Pläne letztlich auch umsetzen zu können, wurde auch die bis zuletzt überaus großzügige Dividendenpolitik angepasst. Dabei wollen die Münchner statt wie bisher 80-90% in Zukunft nur noch 50% des Konzerngewinns ausschütten. Zusätzlich wurde aber ein unerwartetes Aktienrückkaufprogramm vom Vorstand verkündet.

Fraglich bleibt allerdings, wie stark die Dividende tatsächlich gekürzt wird. Im Mai hatte ProSiebenSat.1 Media jedenfalls noch 1,93 Euro ausgeschüttet. Geht man aber von der niedrigeren Ausschüttungsquote aus, so dürfte sich die Gewinnbeteiligung in etwa halbieren. Was allerdings die Bewertung der Aktie betrifft, so liegt das KGV bei einem geschätzten 2019er Gewinns weiterhin nur bei 7. Überzeugend ist bei dem Medienunternehmen aber auch die nach wie vor hohe EBIT-Marge von 20% sowie die Eigenkapitalrendite von 37%. Damit erfüllt das Papier weiterhin wichtige Kriterien für eine Notierung im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die SAP-Aktie notiert heute im Qualitäts-Index leicht im Plus bei aktuell 95,30 Euro. Das Software-Unternehmen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Dividende für 2018 trotz eines stagnierenden Gewinns erhöhen zu wollen. Letztlich soll sie um 10 Cent auf 1,50 Euro angehoben werden, und übertrifft damit die Erwartungen der Analysten leicht. Erst Ende Januar hatte SAP mitgeteilt, dass der Jahresgewinn trotz stark anziehender Erlöse aufgrund höherer Steuern nur um 1% auf 4,1 Mrd. Euro gestiegen war. Mit der vorgeschlagenen Dividende steigt aber auch die Ausschüttungssumme um rund 7% auf 1,79 Mrd. Euro. Wie vom Finanzvorstand versprochen, kletterte auch die Ausschüttungsquote auf 44%, nachdem sie 2017 noch bei 41% lag. Im traditionell starken Schlussquartal machte SAP jedenfalls zuletzt dank starker Lizenzverkäufe viel Boden gut. Insgesamt legte der Gesamtumsatz daraufhin im vergangenen Jahr um 5% auf 24,71 Mrd. Euro zu.

Im laufenden Geschäftsjahr drohen dem Software-Dienstleister allerdings erneut deutlich höhere Aufwendungen. Diese sind in erster Linie für weitere Unternehmenszukäufe, Aktienvergütungen und Umbaumaßnahmen insbesondere im Cloud-Bereich geplant. Dabei will SAP seinen Umsatz mit der Cloud bis 2023 sogar verdreifachen. Und schon 2019 soll das Geschäft währungsbereinigt bis zu 39% stärker wachsen als Analysten es dem Unternehmen zugetraut hätten. Zudem wurden vom Management auch die konzernweiten Mittelfristaussichten für 2020 erst kürzlich wiederholt angehoben.

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