
Neue US-Inflationsdaten sorgten am Donnerstag an der Wall Street für eine Berg- und Talfahrt, die aber letztlich deutlich im Plus endete. Auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index stieg dabei um 2,8 % auf 18.601 Punkte. Pizzaspezialist Domino's Pizza erzielt dank hoher Discounts in Q3 ein Umsatzplus von 7 % und verteidigt damit trotz Inflation seine Margen. J.M. Smucker vertreibt neben dem Snack- und Tierfuttergeschäft beliebte Kaffeemarken wie Folgers und Dunkin', und kommt nur auf eine KGV-Bewertung von 14.
Mit einer regelrechten Kursexplosion von 10,5 % auf 333,25 USD war am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von Domino's Pizza der absolute Gewinner. Überraschend robuste Quartalszahlen haben der US-Pizzakette dazu verholfen. Angesichts hoher Discounts war die Nachfrage nach den Pizza- und Soßenkreationen oder auch den Chicken Wings im 3. Quartal gestiegen, das Unternehmen konnte damit die anhaltend hohe Preisinflation abfedern. Dementsprechend kletterten die weltweiten Q3-Erlöse von Domino's Pizza um über 7 % auf gut 1,01 Mrd. USD. Allein in den US-Filialen wurde dabei ein Umsatzplus von 2 % verbucht. Dies konnte allerdings fast nur über Promotion und angebotene "Inflation Relief"-Deals erreicht werden, die aber zahlreiche und mittlerweile auf die Preise achtende Kunden anlockte. Weltweit bot der Pizzaspezialist im August bis zu 50 % Rabatt auf alle Online-Bestellungen an, im September waren es dann noch einmal 20 %. Domino's Pizza konnte mit den dadurch entstandenen höheren Einnahmen einen Großteil seiner Q3-Kostenbelastungen abmildern, die sich vor allem aus gestiegenen Löhnen und Weizenpreisen sowie teurem Benzin zusammensetzten. Dennoch musste das Management einige Preiserhöhungen in den Schnellrestaurants durchführen. Was insbesondere die Gewinnmargen sichern sollte, zumal diese auch durch den starken Dollar unter Druck waren.
Letztlich konnte das franchise-basierte Pizzageschäft mit diesen Zahlen die Erwartungen der Analysten schlagen, zumal sich die jahrelangen Investitionen in gutes Marketing sowie die ausgebauten digitalen Vertriebs- und Abholdienste immer mehr auszahlen. Domino's Pizza war jedenfalls schon in den letzten 5 Geschäftsjahren im Schnitt um 12 % gewachsen. Und vor allem die Online-generierten Bestellungen sorgten während der Coronapandemie um fast 40 % höhere Verkaufszahlen. Zwar hat sich der digitale Bestellboom wieder auf ein normales Niveau eingependelt, die globale Expansion der Pizzakette läuft aber ungebrochen weiter, was auch Investoren erfreut. Denn mit der Ausbreitung des weltweiten Restaurantsgeschäfts ergeben sich für Domino's Pizza trotz Wettbewerber wie Pizza Hut oder Papa John's enorme Wachstumschance. Außerdem bleibt war die Restaurantkette ungeachtet aller derzeitigen Kostensteigerungen mit einer Nettomarge von zuletzt 11 % recht profitabel. Dies dürfte auch in Zukunft weitere Aktienrückkäufe ermöglichen, was schon in den letzten 3 Jahren zu einer adjustierten Dividendenrendite von 4,4 % geführt hat. Die eigentliche Dividendenrendite liegt bei Domino's Pizza gegenwärtig nur bei 1,3 %.
Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl einbezogen.
Ebenfalls solide Kursgewinne von 1,0 % auf 142,30 USD zeigte am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von J.M. Smucker. Dabei zeigen die Papiere der US-Kaffeehausholding seit Wochen eine beachtliche Stärke. Investoren schauen zwar lieber auf den Konkurrenten Starbucks, aber zu Unrecht. Denn J.M. Smucker betreibt in den USA auch eigene Cafe's und vermarktet beliebte Kaffeemarken wie Folgers und Dunkin'. Das Unternehmen ist aber mit seinem zusätzlichen Snack- und Tierfuttergeschäft etwas breiter als der globale agierende US-Wettbewerber aufgestellt. Die Kaffeemarke Folgers wurde dabei vor Jahren von Procter & Gamble übernommen, und ist inzwischen mit einem Jahresumsatz von gut 1 Mrd. USD im Einzelhandel einer der meistverkauften Kaffees innerhalb der USA. Allerdings liegt die Umsatzgröße von J.M. Smucker derzeit nur bei 8,01 Mrd. USD, während Starbucks im Jahr weltweit über 30 Mrd. USD erwirtschaftet. Mit der über 150 Jahre alten Kaffeehauskette Café Bustelo hatte das Unternehmen, aber sein Portfolio schon 2011 erweitert. Darüber hinaus wurden über die Jahre zahlreiche Verträge abgeschlossen, die eigenen Dunkin'-Kaffeeprodukte an Obst- und Gemüsehändler sowie über andere Online- und Offline-Vertriebswege zu verkaufen. Mit seinem Snack- und Tierfuttersparten zählt J.M. Smucker letztlich zu den sogenannten Konsumgüterproduzenten, beide erzielen immerhin auf dem bis zu 30 Mrd. USD großen US-Markt solide Umsätze. Das Geschäftsmodell ist damit nicht so abhängig von den teils hohen Schwankungen des globalen Kaffeemarktes, wie beispielsweise Starbucks. Und auch die aktuelle KGV-Bewertung von 14 ist nur halb so hoch. Zudem erhalten alle Aktionäre aktuell eine Dividende von über 4,00 USD, was immerhin eine Kapitalrendite von fast 3 % bedeutet.