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Von TraderFox
01. April 2020

Am Dienstag haben die US-Aktienmärkte nach der rasanten Erholungsrally der letzten Tage

angesichts der sich zuspitzenden Corona-Ausbreitung wieder etwas nachgegen. In diesem Marktumfeld verzeichnete auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index leichte Abgaben und schloss bei 13.275 Punkten. Mediaholding Liberty SiriusXM plant niedrige Kurse zur Anteilsaufstockung zu nutzen und wird derzeit offenbar mit einem 35%igen Discount bewertet. Bau- und Infrastrukturdienstleister HD Supply spürt die gegenwärtige Corona-Krise und kündigt trotzdem Aktienrückkäufe für bis zu 500 Mio. USD an.

Im TraderFox-Index gehörte am Dienstag die Aktie der Liberty SiriusXM Group mit Zuwächsen von über 4% zu den stärksten Gewinnern. Am Ende schlossen die Papiere bei 31,70 USD. Die US-Holdinggesellschaft ist seit der Finanzkrise 2009 der Mehrheitseigentümer von Sirius XM, dem größten amerikanischen Satelliten-Radio-Betreiber. Damals stieg der Medienkonzern Liberty Media bei SiriusXM mit 53,3% ein, seitdem hat sich der Anteil auf nunmehr 71% erhöht. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens ist aber noch breiter gestreut. So ist es unter anderem am Baseballteam Atlanta Braves sowie an der Formel 1-Gesellschaft Fomula One Group beteiligt. Zudem verwaltet das Management unter dem Dach der Holding seinen 34%igen Anteil an dem US-Ticketvermarkter und Eventveranstalter Live Nation. Letztlich stammt aber der Großteil des Umsatzes den Liberty SiriusXM zuletzt mit 7,23 Mrd. USD auswies, aus dem Mehrheitsanteil an dem Satelliten-Radiounternehmen. Doch die zunehmende Corona-Pandemie macht auch vor dem Mutterkonzern nicht halt, und so ist der Aktienkurs zuletzt ebenfalls stark unter die Räder gekommen. Dies ist umso erstaunlicher, hat doch die Holding so gut wie keine Verbindlichkeiten.

Analysten sprechen bei Liberty SiriusXM mittlerweile sogar von einem 35%igen Discount, da sich die gegenwärtige Marktkapitalisierung auf nur noch rund 17 Mrd. USD beläuft. Auch könnten mit den derzeitigen Cash-Beständen Anteile z.B. bei der Tochter Live Nation aufstockt, oder wenn nötigt Liquiditätshilfen in der aktuellen Krise zur Verfügungen gestellt werden. Dabei würde laut Experten sogar eine Komplettübernahme des Konzertveranstalters Sinn ergeben, wenn daraufhin eine Verschmelzung mit dem digitalen Radiobetreiber SiriusXM geplant wäre. Aufgrund der deutlichen Unterbewertung könnte Liberty SiriusXM aber auch zusätzlich eigene Aktien zurückkaufen. Und da die unternehmensholding gewöhnlich keine Dividenden ausschüttet, ist die adjustierte Rendite der letzten 5 Jahre von durchschnittlich 6,5% umso reizvoller.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Ebenfalls mit fast 3% im Plus bei 28,40 USD zeigte sich gestern im TraderFox-Index die Aktie von HD Supply. Der US-Bau- und Infrastrukturdienstleister zählt mit seiner Produktpalette und den angebotenen Services allein in Nordamerika mit über 270 Zweig- und 44 Vertriebsstellen und zu einem der führenden Unternehmen der Branche. Und trotz der Umsatzgröße von zuletzt 6,15 Mrd. USD spürt HD Supply die gegenwärtigen Auswirkungen der Corona-Krise. Wir sind unseren Kunden gegenüber verpflichtet, in den derzeitigen Corona-bedingten Herausforderungen so gut es geht zu helfen, sagte jüngst der Vorstand. Dementsprechend gibt der Bauzulieferer und Maschinenverleiher für das laufende Geschäftsjahr auch noch keine verlässliche Prognose heraus. 2019 lief für das Unternehmen aber noch sehr robust, der Umsatz konnte um 1,6% gesteigert werden, das organische Wachstum lag bei immerhin 3%. Und auch das vom Management umgesetzte Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 500 Mio. USD wurde letztlich mit dem Einzug von insgesamt rund 13 Mio. Aktien zum Durchschnittpreis von 38,60 USD in Q4 abgeschlossen.

HD Supply hat aber schon im März ein neues Rückkaufprogramm aufgelegt, bei dem erneut bis zu 500 Mio. USD eingesetzt werden sollen. Das Unternehmen selbst steckt aber zudem auch viel Geld in sein operatives Geschäft und schüttet daher keine Gewinnbeteiligung an seine Aktionäre aus. Die Eigenkapitalrendite lag zumindest bis zuletzt bei starken 33%. Die Aktie selbst notiert inzwischen auch nur noch mit einem einstelligen KGV von 9. Und dank beständiger Aktienrückkäufe ergab sich für die letzten Jahre auch eine adjustierte Dividendenrendite von im Schnitt 7,1%.

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