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Von TraderFox
30. März 2020

Ungeachtet der global ungebremsten Ausbreitung des Coronavirus hat sich der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index zu Beginn der neuen Woche stabilisiert. Dabei notiert der Index am Nachmittag um gut 0,2% im Minus bei 87,90 Punkten. Flughafenverwalter Aena leidet unter dem derzeitigen Corona-Ausbruch, feierte aber noch 2019 Rekorde beim Passagieraufkommen. Sicherheits- und Umwelttechnikanbieter Halma rechnet für dieses Jahr mit robuster Nachfrage und kommt auf eine Eigenkapitalrendite von 17%.

Im derzeitigen Börsenumfeld war vergangene Woche die Aktie von Aena im Qualitäts-Index einer der großen Gewinner. Am heutigen Montag gibt sie hingegen wieder deutlicher nach und steht aktuell bei 100,80 Euro. Der spanische Airport-Betreiber verwaltet gegenwärtig 46 Flughäfen sowie 2 Helikopter-Ports in seinem Heimatland. Dazu kommen aber weitere 17 international verteilte Standorte. Und erst im letzten Jahr hatte das Management zusätzlich noch 6 brasilianische Flughäfen gekauft. Damit gehört Aena, was das gesamte Passagieraufkommen betrifft, zu einem der weltweit führenden Flughafen-Dienstleister überhaupt. Allerdings macht dem Unternehmen die derzeitige Corona-Pandemie mit der teilweisen Einstellung vieler Flüge durch die Betreibergesellschaften arg zu schaffen. 2019 lag das Umsatzwachstum noch bei 4,2% und erreichte 4,50 Mrd. Euro. Und auch die Anzahl der abgefertigten Passagiere markierte dank des global zunehmenden Flugverkehrs mit 293 Millionen einen Bestwert, der damit das Vorjahresniveau um fast 5% übertraf. Aena selbst bewirtschaftet dabei aber auch die dazugehörigen Airport-Einkaufsshops und -Restaurants sowie die Immobilien und angegliederten Parkhäuser. Die dadurch abgedeckte Wertschöpfungskette ist letztlich mehr als gewinnträchtig.

Immerhin erzielt das Unternehmen damit inzwischen eine beachtliche Nettomarge von 32%. Dies ist umso erstaunlicher, vor allem nachdem das Flughafengeschäft in den Jahren davor teils noch defizitär war. Überdies hat das Management zudem noch weitere Digitalisierungspläne für die zurzeit betriebenen Airports angekündigt, die hierdurch künftig nicht nur effizienter, sondern in erster Linie noch profitabler werden dürften. Zusätzlich könnte bei Aena wie bereits in den Vorjahren strategische Zukäufe ein wichtiger Wachstumstreiber sein. Was die Aktie aber derzeit auf dem niedrigen Kursniveau besonders interessant macht, ist die geplante 2019er Dividendenausschüttung von 7,58 Euro. Aktuell würde sich damit hier eine fürstliche Rendite von 7,5% ergeben.



Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.



Eine kräftige Erholung zeigte in der Vorwoche im Qualitäts-Index zeitweise auch die Aktie von Halma. Heute notiert sie aber wieder im Minus bei 20,70 Euro. Das britische Unternehmen ist mit einem Jahresumsatz von 1,21 Mrd. GBP (1,36 Mrd. Euro) als Entwickler und Vermarkter auf Produkte spezialisiert, die eingesetzt werden, um zum Beispiel Leben zu schützen sowie die Lebensqualität zu verbessern. Das Sortiment umfasst dabei vor allem Sicherheitsprodukte rund um Prozess- und Infrastrukturbereiche, und deckt zudem verschiedene Gesundheitsbelange und Umwelttechniken ab. Beliefert werden damit Geschäftskunden in weltweit über 160 Länder. Halma selbst ist in den vergangenen Jahren vor allem mit Akquisitionen und durch Partnerschaften, aber auch organisch recht solide gewachsen. Und trotz der robusten Nachfrage leidet das Unternehmen, das unter anderem auch spezielle Brandmeldeanlagen und Sicherheitssysteme verkauft, derzeit ebenfalls unter dem jüngsten Covid-19-Ausbruch. Dem Management zufolge dürfte der operative Gewinn in 2020 aber nur leicht unter den bisherigen Schätzungen von 275 Mio. GBP (309 Mio. Euro) liegen, nach 230 GBP im letzten Jahr.

Für den britischen und europäischen Absatzmarkt werden dabei seitens Halma aber nur leichte Umsatzzuwächse, für die amerikanischen und asiatischen Märkte dagegen dank mehrerer Übernahmen sogar ein deutliches Wachstum erwartet. Allein im zweiten Halbjahr 2019 hatte das Unternehmen immerhin 7 Zukäufe getätigt, die sich nun aber auszuzahlen scheinen. Organisch dürfte in diesem Jahr aber vor allem die Umwelttechniksparte zulegen, in der Produkte und Technologien beispielsweise zur Wasseraufbereitung und Messung von Gas- und Flüssigkeitsströmen angeboten werden. Gruppenweit verdient Halma aber schon seit Jahren mit seinem Geschäft gutes Geld. Zuletzt lag die Eigenkapitalrendite bei ordentlichen 17%, und auch die Eigenkapitalquote von 62% zeugt von einer soliden Bilanz.

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